Unsere Schwesterzünfte
Die Zunft der Schneider, Tuchscherer und Gewerbsleute der Stadt Zug
Zunftobmann
Roland Staerkle, Zug
Zunftherberge
City Hotel Ochsen (Zunfttafel)
Zunftbuch
Ueli Ess, Die Zunft der Schneider, Tuchscherer und Gewerbsleute der Stadt Zug im Wandel der Zeit, Kalt-Zehnder-Druck, Zug 1994
Website
www.schneiderzunft.ch
Die Schneiderzunft ist gemäss Zunftbrief vom 3. Oktober 1408 die älteste der heute noch bestehenden 5 Zuger Zünfte. Sie hat die Wirren der Zeit erstaunlich gut gemeistert und sich immer wieder den Zeitverhältnissen angepasst.
Heute verfolgt sie den Zweck, „die bodenständigen Überlieferungen unserer Vorfahren hochzuhalten, den bürgerlichen Gemeinsinn zu fördern und edle, gesellige Unterhaltung zu pflegen.“ In einer Statutenrevision legten die Zünfter die Mitgliederzahl bei maximal 50 fest.
Vor der eigentlichen Stadtgründung dürften sowohl die bäuerlichen Anwohner um das frühmittelalterliche Gotteshaus St. Michael als auch die Fischerleute in der Seeliken noch keine Handwerksorganisationen gebildet haben. Im Jahre 1092 erscheint zum ersten Mal der Name „ziuge“, d. h. Fischzug, und weist auf eine Örtlichkeit mit reichem Fischfang hin; daraus wohl entwickelte sich der Name unseres Städtchens Zug.
Die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug
Zunftobmann
Roland Küttel, Zug
Zunftherberge
Gasthaus Rathauskeller (Zunfttafel)
Zunftbuch
Christian Raschle, Die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug, Kalt-Zehnder-Druck, Zug 1985
Website
www.schreinerzunft-zug.ch
Die Schreinerzunft geht auf die Gründung der Zunft der Tischmacher vom 29. September 1585 zurück; später wurden die berufsverwandten Drechsler und Küfer in die Schreinerzunft aufgenommen. Die Schreinerzunft pflegt seit 1888 den Zuger Fasnachtsbrauch „Greth-Schell“.
Am „Güdel-Mändig“, dem Fasnachtsmontag, begleitet die Meisterschaft, unterstützt von der eigenen Zunftmusik, die „Greth-Schell“ und die sieben Lööli auf einem Umzug in der Altstadt. Die Kinder, „Greth-Schälle-Bei“ lärmend, werden dabei reichlich mit Orangen, Guetzli und Würstli beschenkt.
In dem um 1200/1230 gegründeten Städtchen Zug, das sich rasch als Markt-, Handels- und Warenumschlagplatz entwickelte, kam eine spezifisch arbeitsteilige Wirtschaft auf, woraus sich die verschiedenen handwerklichen und gewerblichen Berufsgattungen entwickelten, die sich in Zünften zusammenschlossen.
Die Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug
Zunftobmann
Hugo Trütsch, Zug
Zunftherberge
Restaurant Aklin (Zunfttafel)
Zunftbuch
Paul Aschwanden und Albert Müller, Geschichte der Zunft und Bruderschaft der Müller, Bäcker und Zuckerbäcker der Stadt Zug anhand der Biographien aller Meister und Brüder, Kalt-Bucher, Zug 1986
Website
baeckerzunft-zug.ch
Das älteste Zunftprotokoll aus dem Jahre 1723 erwähnt, dass in Erinnerung an eine uralte Bruderschaft am 12. Februar 1686 (1688) eine neue gegründet worden ist.
Die Bäckerzunft unterscheidet auf Grund der Berufstätigkeit der Zünfter zwischen Meistern des Handwerks (Müller, Bäcker, Zuckerbäcker) und Brüdern. Die Bäckerzunft kennt ein Meisterbot und ein Vorbot; am Hauptbot wird auch das „Bäckermöhli“ organisiert. Am „Bäckermöhli“ werden die Kinder mit Mutschli und Orangen reich beschenkt.
Zum Schutz ihrer Berufsinteressen (gegen die Niederlassung von fremden Handwerkern und deren Konkurrenz) besonders aber um den guten Ruf ihres Handwerks und Gewerbes zu schützen und zu erhalten, schlossen sich die freien Handwerker und Gewerbetreibenden der verschiedenen und nahe verwandten Berufsgattungen in einer Zunft (Gesellschaft, Gilde, Einung, Innung, Meisterschaft) zusammen. Die Zunftsatzungen verpflichteten – und verpflichten heute noch – jeden Zünfter, an der Zunftjahrzeit und dem anschliessenden Hauptbot (GV) sowie an der Beerdigung eines verstorbenen Zünfters teilzunehmen.
Die Zunft der Bauleute der Stadt Zug
Zunftmeister
Philipp Hofmann, Baar
Zunftherberge
Hotel Guggital (Zunfttafel)
Zunftbuch
Hans Koch, Erinnerungen: Zunft der Bauleute der Stadt Zug, Kündig Druck 1981
Website
www.bauleutezunft-zug.ch
Der Zunftbrief vom 23. Februar 1685 bezieht sich zwar auf die Zunft der Hafner, aber im Laufe der Zeit wurden weitere Meister aus dem Bauhandwerk aufgenommen: Steinmetzen, Ziegler, Schmiede, Wagner und Spengler. Nach der Aufl ösung dieser Zunft (1798 und 1866) wurde am 28. November 1941 die neue Zunft der Bauleute der Stadt Zug gegründet. Als Schutz- und Zunftpatron wählten die Zünfter den Landespatron Bruder Klaus. Die wichtigsten Zunftanlässe sind Vorbot, Hauptbot, Zunftchlausfeier, Zunftreise, Zunfthock.
Die Zuger Zünfte besassen, im Gegensatz zu jenen in Bern und Zürich, keine politische Macht; das Städtchen Zug war in diesem Sinn keine Zunftstadt. Während nämlich in Zürich die 12 Zünfte Anrecht auf Vertretung im Rat hatten und 144 Zünfter dem Grossen Rat angehörten, fehlte dieses Recht hier in Zug. Die Zuger Zünfte blieben Handwerksvereinigungen mit vorwiegend berufsethischen, sozialpolitischen und religiösen Zielen. Zum Wesen der Zuger Zünfte gehörte zwar der behördlich garantierte Schutz des einheimischen Handwerks und Gewerbes, aber es gab kein Anrecht auf politische Ämter.